Informationen

Das Projekt

Die Gänstorbrücke verbindet seit ihrer Erbauung 1950 die Städte Ulm und Neu-Ulm und damit die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg. Sie misst einer Gesamtlänge von 96,10 Metern und einer Breite von 18,60 Metern und gehört den beiden Städten zu jeweils 50%. Allerdings ist die mittlerweile 70 Jahre alte Brücke nicht für die heutigen Verkehrslasten geplant gewesen.

Durch die 2016/2017 angeordnete Bauwerksprüfung und einer Nachberechnung zur Feststellung des Sanierungsaufwandes und des Ziellastniveaus, sowie weiterer Untersuchungen kritischer Stellen wurde klar, dass die Gänstorbrücke nicht mehr sanierbar ist.

Um den Verkehr noch so lange wie möglich zu gewährleisten, wurde die Last auf der Brücke seither deutlich verringert: Mit der Reduktion auf je eine Fahrspur, sowie einer umfassenden Monitoringanlage, die kleinste Veränderungen der Brückenbeschaffenheit dokumentiert, wird die absolute Sicherheit der Verkehrsteilnehmer garantiert.

Breiten- und Höhenbeschränkungen sollen außerdem die Überfahrt von Transporten und LKWs ab 3,5 Tonnenverhindern und die Brücke bis zur Fertigstellung eines Neubaus vor zu schweren Lasten und daraus resultierenden Schäden schützen.

Maßnahmen, um die Belastung der Gänstorbrücke zu minimieren.
Entwurfsmodell für die neue Gänstorbrücke

In einem geschlossenen Wettbewerbsverfahren konnten 10 Teilnehmer bis zum 06.09.2019 ihre Vorschläge und Entwürfe für eine neue Brückenkonstruktion einsenden. Durch zeitintensive Prüfung und Verhandlungsverfahren wurde bis zum 07.02.2020 der Preisträger ermittelt. Aufgrund der Lage der Gänstorbrücke im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet und gleichzeitig Überschwemmungsgebiet der Donau werden weitere Baugenehmigungsphasen nötig. Auch der Status als Landesstraße auf baden-württembergischen Gebiet und Staatsstraße im bayerischen Teil stellt besondere Anforderungen an Konstruktion, Planung und Genehmigung.

Die daraus resultierenden Vorgaben müssen in dem Bauwerksentwurf beachtet werden, ehe die Städte die jeweiligen Fördergelder bei beiden Ländern beantragen können. Bis zum Spatenstich und damit dem Baubeginn wird daher noch einiges Wasser die Donau hinunterlaufen.

Bevor mit dem Rückbau der Brücke begonnen werden kann, wird die neue Brücke soweit wie möglich parallel zur bestehenden Brücke aufgebaut und konstruiert. Dies soll die Zeit, in der die Donau nicht überquert werden kann, so stark wie möglich reduzieren.

Die reine Bauzeit mit Abbruch des bestehenden Brückenbauwerks ist ein Zeitraum von zweieinhalb Jahren angesetzt.

Sobald die Hauptkonstruktion der neuen Brücke fertiggestellt ist, wird die alte Brücke Stück für Stück zurückgebaut. Dann wird das tragende Gerüst der Brücke errichtet und anschließend die zuvor errichtete Konstruktion mitsamt Straße eingehoben.